Mertenheim
Verschreibung über 6 Hufen, gegeben 1395 zu Marienburg
Wir, Bruder Conrad von Jungingen (1), Hochmeister des Ordens der Brüder des Spitals Sancta Maria des Deutschen Hauses von Jerusalem, mit Rat und Willen unserer Brüder und nachkommender Erben,
verleihen unserem Getreuen von Märtenhagen, seinen Erben und Nachkömmlingen, sechs Hufen, gelegen auf dem Felde Kamionken, binnen den Grenzen, wie ihm die von unseren Brüdern sind beweiset, zu Hilfe den dreißig Hufen, die er auch hat auf dem Felde Kamionken, die ihm Hochmeister Conrad von Wallenrode (2) unser Vorfahr, gegeben und verliehen hat, wie der Brief ausweist, der ihm darüber gegeben und versiegelt ist,
dieselben 6 Hufen seine rechten Erben und Nachkömmlinge haben zu einem Dienst mit den 30 Hufen und zu denselben Rechten und Freiheiten wie er die vorgenannten 30 Hufen hat.
Zu ewigem Gedächtnis dieser Dinge haben wir unser Siegel an den Brief lassen hängen, der da gegeben ist auf dem Hause Marienburg in dem Jahr unseres Herrn 1395, am Mittwoch vor Sanct Lorentztag des Heiligen Märtyrers.
Zeugen sind unsere lieben Brüder,
Bruder Friedhelm von Hilfenstein, Großkomtur,
Bruder Friedrich von Wenden, Treschler,
Bruder Friedrich von Wallenrode, Komtur zu B...,
Herr Niclas, unser Caplan,
Johann von Pfinten,
Erhard von Wellenfels, unser Compan,
Matthias, unser Schreiber
Und viele andere mehr.
Quelle: GStA PK, Signatur: EM 88e, Nr.63, S.13.
Die handschriftliche Urkunde (eine Abschrift von 1698) wurde abgeschrieben, mit Anpassung an heutiges Deutsch.
Anmerkungen
(1) Konrad von Jungingen war 1393-1407 Hochmeister des Deutschen Ordens mit Sitz auf der Marienburg.
(2) Konrad von Wallenrode war 1391-1393 Hochmeister des Deutschen Ordens.
(3) Eine kulmische Hufe sind ca. 17 Hektar.